Sanierung

Görlitz hat zwei noch intakte Synagogen. Die neue Synagoge von 1911, gebaut durch die Architekten Lossow & Kühne in der Otto-Müller-Straße und die Alte Synagoge von 1853 in der Langenstraße (ein umgebautes Gesellschaftstheater). Die Alte Synagoge ist einzigartig für ihre Zeitepoche in ganz Sachsen. Durch Erlass des preußischen Königs war es 1847 den Juden wieder erlaubt, sich im preußisch gewordenen Teil der Oberlausitz niederzulassen. Die Alte Synagoge war damals das erste jüdische Gotteshaus 500 Jahre nach Vertreibung der Juden im Mittelalter.
Die Synagoge liegt versteckt in der Langenstraße am ehemaligen Schulhof der 1846 errichteten Bürgerschule (heute VHS). Sie war 57 Jahre lang Gotteshaus. Doch mit dem Anwachsen der jüdischen Gemeinde auf fast 700 Mitglieder wechselte die Gemeinde 1911 in die neue Synagoge. Das Gebäude wurde nach dem Umzug als Malsaal und Requisitenlager des Theaters Görlitz genutzt. Seit 2002 steht die zweistöckige Halle leer, verfällt zusehends, weil das Dach an mehreren Stellen undicht ist und findet keine adäquate Nutzung. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, ist eine Chance vertan, diese älteste, für ganz Sachsen wichtige Synagoge zu retten. Im Oktober 2012 hat das Ehepaar Michel die Alte Synagoge von einer Erbengemeinschaft gekauft. Es ist geplant, die Synagoge als einzigartiges historisches jüdisches Gotteshaus mit repräsentativer Schauseite im Rundbogenstil zu erhalten, ein „Literaturhaus in der Synagoge“ (fast 200 qm groß) einzurichten, eine Wohnung für einen Stadtschreiber (gewählt durch Schülervertreter) einzuplanen und den oberen Teil der Synagoge als Wohnung herzurichten.

Förderer und Unterstützer

Bei einer Gesamtinvestitionsumme von 550000,- € sind bisher 350000,- € gesichert. 200000,- € fehlen noch. Es kommt nun auf SIE an, wir brauchen SIE! Wenn SIE sich an der Erhaltung und Restaurierung beteiligen, kommen wir dem Ziel einer Rettung der Alten Synagoge näher. In das Görlitzer Literaturhaus „Alte Synagoge“ fließen unsere Erfahrungen mit der Ausrichtung des P.E.N.-Kongresses in Görlitz 2009 ein (erstmalig haben damals nicht eine Stadt, sondern Görlitzer Bürger die P.E.N.-Autoren eingeladen). Weiterhin bringen wir unsere Kenntnisse im Aufbau eines von Bürgern betriebenen Schulmuseums in Bergisch Gladbach sowie jeweils ein Theologie- und Germanistikstudium ein.

Schon nach wenigen Wochen haben sich etliche Unterstützer gefunden:
Landrat Lange, Bürgermeister Dr. Wieler, der Aktionskreis für Görlitz, die Gruppe KunstReich Görlitz, Pfarrer Dr. Pietz, Dr. Bednarek. Die Literaturvereinigung P.E.N. Anja und Rainer Michel, Peterstraße 14,02826 Görlitz, Mail: rainer.michel@googlemail.com